18. Februar 2007

Problems with Folksonomy

Ich bin über einen Artikel auf D-Lib mit dem Titel Beneath the Metadata (vom November 2006) gestolpert. Der Untertitel deutet an, um was es eigentlich geht: Some Philosophical Problems with Folksonomy.

Im Gegensatz zu professionell erstelleten Taxonomien, werden Folksonomien als naiv und nicht durchdacht bezeichnet. Was die Autorin hier den Folksonomien anlastet, ist aber genau der Vorteil den sie gegenüber streng umrissenem, kontrolliertem Vokabular haben.

Folksonomien erleichtern Nutzern den Zugang zu Themen, indem sie die Sprache des Suchenden sprechen. Der erwähnte Artikel endet mit den Worten:

Folksonomy is a scheme based on philosophical relativism, and therefore it will always include the failings of relativism. A traditional classification scheme will consistently provide better results to information seekers.

Das ist so, als würde man einen Schraubenzieher mit einem Hammer vergleichen und zum Schluss kommen, dass für den Hausbau der Hammer bessere Resultate liefert.

Taxonomien, Folksonomien, Thesauren, Indizes und vieles mehr, sind Werkzeuge die ein Suchender benutzen kann. Ob Informationsarchitek oder einfacher User, ob Information Retrieval oder Vanity Search. Das Ergebnis wird maßgeblich vom gekonnten Einsatz einer Vielzahl an Werkzeugen beeinflusst. Daher ist es auch so wichtig sich frühzeitig mit Informationsliteralität zu befassen und diese in unser Bildungssystem einfließen zu lassen. Anderswo gibt es bereits seit 2000 entsprechende Standards (Information Literacy Competency Standards for Higher Education).