2. Juni 2007

Carl von Linné

Carl von Linné

Zur Zeit kann man viel über den Naturwissenschaftler Linné lesen. Der alte Schwede wäre neulich 300 Jahre geworden (23. Mai 1707).

Als Linnaeus, wie er hieß bevor er adlig gesprochen worden ist, sich daran machte die damals entstehende binominale Nomenklatur zu verbessern und weiterzudenken, war er sich darüber im klaren, dass es kaum eine natürliche Ordnung aller Dinge geben wird.

Es ist keine Hoffnung, in unserer Zeit ein natürliches System zu finden, kaum unsere spätesten Enkel werden es können. Aber inzwischen will man ja die Pflanzen kennen, folglich müssen wir künstliche Klassen als Nothelfer annehmen.

Es gibt nicht die Ordnung der Dinge, schon garnicht im digitalen Umfeld. Ein Buch kann tatsächlich nur an einem Platz im Regal stehen. In einer virtuellen Welt gibt es diese Beschränkung nicht.

Doch die Möglichkeit Dinge zu taggen und Kategorien aufzubrechen, bedeutet nicht, daß Taxonomien am austerben wären. Flache Folksonomies sind weder Bottom up Taxonomien, noch Folk Taxonomien (tradierte Hierarchien, 4 bis 6 Level tief).

Wenn man bedenkt, was für technische, wissenschaftliche und kulturelle Umwälzungen in den 300 Jahren seit Linné über uns gekommen sind, ist es schon erstaunlich, dass die binominale Nomenklatur noch immer aktuell ist.

Wer sich nochmal kurz die Linnesche Systematik ins Gedächtnis rufen möchte (Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art), dem sei folgende Eselsbücke ans Herz gelegt: Rudi Sagt: Kein Ochse Frisst Gerne Ameisen.

Im Englischen ist der Spruch netter: King Phillip Came Over For Great Spaghetti (Kingdom, Phylum, Class, Order, Family, Genus, Species)...

...aber wirklich am schönsten ist dieses YouTube Video. Einfach herrlich.